[[Wissensmanagement und Communities]]
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Die Community-Bildung bzw. die Geschichte der Community ist nicht erst im Zuge des Web 2.0 oder Social Software ins Leben gerufen worden. Schon das Usenet hatte zahlreiche Communities vorzuweisen und auch während der New Economy Ära waren Communities zu gegen, wobei in letzterer eher Fehlschläge eingesteckt werden mussten, da die Ideen der Gemeinschaft nicht unbedingt mit dem Profitstreben übereinstimmen. Um eine Community am Leben zu erhalten ist besonders wichtig, dass der Einzelne von der Community Vorteile erhält, mühelos zum Wert der Community beiträgt und das Gefühl hat, dass die Gemeinschaft aus Basis von Fairness und Gemeinschaftlichkeit agiert. [1]

Die Online-Community an sich ist jedoch ein komplexes Unterfangen. Es handelt sich hierbei um eine technische, kommerzielle, biologische, soziale, psychologische und kommunikative Aspekte. Zunächst ist es Aufgabe des Gründers oder Initiators die Community ins Rollen zu bringen, da das technische Gerüst an sich nicht ausreichend ist. Der Gründer muss Verantwortung für die Community übernehmen und sich mit ihr identifizieren, so dass es andere hierfür hinreichend überzeugen und begeistern kann. Sobald die Teilnehmer ihre anfängliche Unsicherheit hinsichtlich der Technik und Benutzung abgelegt haben und regelmäßig edieren, kann sich der Gründer immer weiter in den Hintergrund ziehen und sich als Wiki-Gärtner beteiligen. Allerdings sollte die Gemeinschaft nicht völligst autark agieren, da sich ggf. sog. "Trolle" einschleichen können, um Unruhe zu stiften. Insofern muss der Wiki-Gärtner einen Überblick über seine Artikel wahren, um rechtzeitig eingreifen zu können, so dass sich motivierte Mitglieder nicht auf Grund solcher Vorkommen frustriert abwenden.[2] Denn durch das gemeinsame Arbeiten und Überarbeiten der Artikel entsteht oft eine bemerkenswerte Qualität. Aber auch durch das permanente Kooperieren entsteht bei den Teilnehmern ein deutliches Gemeinschaftsgefühl.[3]
Denn durch das gemeinsame Arbeiten und Überarbeiten der Artikel entsteht oft eine bemerkenswerte Qualität. Aber auch durch das permanente Kooperieren Findet sich die Community in einem Wiki, so hat dies zahlreiche Vorteile. Das Positive an eine Wiki ist nicht nur dass zahlreiche Seiten zu verschiedenen Themen generiert werden, sondern auch die Struktur selbst gestaltet wird, die die einzelnen Seiten im Wiki verbindet. Dabei kann die Struktur eher linear gestaltet sein wie etwa in einem Buch, oder eine hierarchische Projektstruktur darstellen oder eine Vernetzung aufweisen wie ein "Mind Map". Insofern stehen den Wiki-Teilnehmern mehrere Möglichkeiten und ein breites Anwendungsspektrum zur Auswahl; einer traditionellen Webseite oder eine Buch ähnelt es, da Inhalte produziert und publiziert werden können. Weiterhin dient es für Diskussionen und Projektarbeit, so dass es Foren oder einer Mind Map gleich kommt. Ferner ähnelt es einem "Slow-Motion-Chat", da es synchron genug ist. Ein Wiki kann mit nur einer Seite als Weblog fungieren und mit tausenden von Seiten eine Enzyklopädie darstellen. [4]
So vielfältig die Möglichkeiten der Community sind, so darf sich die Community nicht ausschließlich aus technischen Komponenten zusammensetzen sondern muss ebenso die Entwicklung der Teilnehmer und ihrer Beziehungen berücksichtigen. Es bedarf jedoch seiner Zeit bis sich alle kennen, eine Einheit bilden, Vertrauen zueinander haben und in diesem Sinne eine Gemeinschaft bilden. Insofern stellt die Community ein organisch-biologisches System dar, welches, wie auch die Wikis, gedeihen muss, Pflege braucht, Zeit und Zuwendung sowie eine Person, die das ganze ausführlich pflegt. Insofern sind neben dem systematischem Denken auch psychologische, technische und kommunikative Talente notwendig.[5] Generell wird eine Community nur dann erst genommen, wenn sie durch Glaubwürdigkeit und Authentizität der Benutzer besticht. 



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[#1] Vlg. Online-Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes, 2003, S. 11 ff.\\
[#2] Vlg. Online-Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes, 2003, S. 16 ff.\\
[#3] Vlg. Online-Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes, 2003, S. 24.\\
[#4] Vlg. Online-Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes, 2003, S. 32 ff.\\
[#5] Vlg. Online-Communities, Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes, 2003, S. 35 ff.\\