Geh von guten Absichten aus oder Unterstelle gute Absichten #
Nach diesem Prinzip funktionieren die von der Wikimedia, also Wikipedia, betriebenen Wikis. Es wird davon ausgegangen, dass diejenigen, die mitschreiben, diesem Projekt positiv begegnen und keinen Schaden anrichten wollen. Ist dies nicht erfüllt, wird das Wiki scheitern. Es kann vorkommen, dass Unstimmigkeiten über einen Artikel herrschen. Sind Fehler zu beseitigen, die einfacher Natur sind, wie etwa Rechtschreibfehler, so können diese bedenkenlos korrigiert werden. Handelt es sich um inhaltliche Angelegenheiten, die kontrovers gesehen werden, bietet die Diskussionsseite genug Raum zu einer Synthese zu kommen. Ferner soll mit Neulingen in der Wiki-Welt geduldig umgegangen werden, da sie mit den Regeln noch nicht vertraut sind. Bevor es zu Streitigkeiten kommt, sollte man stets versuchen, die Argumentation des anderen zu verstehen, auch wenn man nicht einer Meinung ist mit demjenigen. Das Prinzip Geh von guten Absichten aus bezieht sich auf den Zweck und nicht auf Handlung an sich. Fehler werden auch von denjenigen gemacht, die keine böse Absicht hatten, so dass sie nicht deswegen verurteilt werden sondern diese Fehler einfach behoben werden sollten. Wer das "Gute-Absichten"-Prinzip von anderen erwartet, sollte folglich auch selbst danach handeln. Doch wie oft in einer Gemeinschaft kann es natürlich zu Unstimmigkeiten kommen, so dass ein Edit War keine Seltenheit ist, wobei der höfliche Umgangston in persönlichen Angriffen mündet und ferner der NPOV übergangen wird. Insbesondere die persönlichen Angriffe führen zu diesen Eskapaden. Trotzdem sind derbe Regeln in einem Wiki kein guter Weg die Kreativitäten zu fördern und zu unterstützen, wobei es natürlich schwer ist, abzuwägen, wann sich die Regeln zwischen nachsichtig und derb bewegen.
Die Grenzen des "Gute-Absichten"-Prinzips gehen dahin, dass das sich das Positive eines offenen Systems durchaus zum Negativen wenden kann, indem manche Personen sich die Freiheit nehmen, eine Streit über bestimmte Inhalte auf die Spitze zu treiben, weil es das System nun mal zulässt, ganz nach dem "you can´t stop me"-Motto. Wenn es soweit kommt, muss ein Administrator o.ä. eingreifen, um die Problematik zu regeln. Manchmal bleibt keine andere Wahl, als den Störenfried des Wikis zu verweisen und ihm den Zugang zu verweigern. Die Freiheit seine Meinung zu verkündet, bedeutet nicht das keine Regularien bestehen.
Dieses Prinzip ist jedoch älter als Wikipedia, und wurde schon im Ersten Wiki von Ward Cunningham formuliert: