Klassifizierung zur Wissensordnung
Klassifizierung zur Wissensordnung

Das Beispiel Wikipedia zeigt, warum Wikis besser sind als bisherige Content- und Knowledge Management Systeme: Wissen soll nicht nur verwaltet werden - eingestellt in vorgefertigte Hierarchien - der Zugang bürokratisch überwacht. Wissen wächst und entwickelt sich, Wikis stellen sich dem nicht in den Weg.

Where is the wisdom, We lost in knowledge
Where is the knowledge, We lost in information
Where is the information, We lost in data
T.S. Eliot (1888-1965)

Wissen aus dem Internet zu erhalten, ist wie der Versuch aus einem Feuerwehrschlauch unter vollem Druck zu trinken. Wir brauchen Werkzeuge, mit denen wir die Informationen so ordnen und aufbereiten können, das sie an uns und für uns zu Wissen reifen können. Die Betonung "an uns" soll zum Ausdruck bringen, dass Wissen ohne einen Träger (Menschen) nicht funktioniert[1]. Bisherige Ansätze zum Wissensmanagement haben versucht, künstliche Intelligenz anzuwenden, oder professionelle Redakteure, die das Wissen für andere zu kategorisieren suchten. Diese Systeme haben nie eine breite Anwendung erfahren. Wikis nehmen sich zurück, sie betonen Einfachheit, und stellen den Menschen in den Mittelpunkt, indem sie es ermöglichen, gleichzeitig Wissen zu ordnen und dabei ganz nebenbei mit anderen zu kommunizieren. Das Internet hat eine lange Evolution durchgemacht, die noch lange nicht zu Ende ist. Wikis sind eine bedeutende Stufe in dieser Evolution. Wir wollen dir im folgenden diese Werkzeuge vorstellen und sie mit Wikis vergleichen.

Flexible Softwareprodukte, die die Zusammenarbeit von Menschen erleichtern und als Ergänzung zu persönlichen Meetings dienen, gibt es schon seit vielen Jahren. Zu den bekanntesten Formen der Kommunikation gehören E-Mails, Newsgroups oder Bekanntmachungen im Web. Auf den folgenden Seiten stellen wir sie dem Wiki-Konzept gegenüber und beschreiben die Vorteile, die ein Wiki gegenüber diesen Formen hat.

Wichtig ist es daher zu verstehen, dass bis auf CMS Systeme ein Wiki keine dieser Technologien ersetzt, sondern ergänzt. Es verschieben sich Anwendungsfelder. Beispielsweise wird E-Mail für die private zeitversetzte Kommunikation von Mensch zu Mensch (1 zu 1) nie überflüssig werden, allerdings sind Wikis ein guter Ersatz für E-Mail Verteilerlisten.

Einfache Adressierbarkeit#

Eine Übersicht der Vorteile gegenüber diesen Systemen ist Adressierbarkeit. In Wikis kann man auf alles schnell verlinken, man muss nicht sagen "email vom 5.08.76" und derjenige muss dann erst die E-Mail rauskramen. CMS-Systeme haben teilweise kryptische Seitennamen die aus langen Nummern bestehen, ebenso Newsgroups und Foren, dies resultiert daraus, dass sie technische Abstraktion]]en verwenden. Ihre Konzeption orientiert sich nicht an der Sprache des Geistes.

mehr dazu unter Referenzierbar

Automatische Indizierung#

Schnelle Suche, automatisch generierter Index. Mehr dazu unter Suche Verwenden.

Eingebautes Wissensmanagement#

Beobachtbarkeit, Diskussionen direkt bei den Artikeln und die Ermutigung zur Refaktorisierung durch die WikiPhilosophie (Einfachheit, WikiGärtner, Sei Mutig) erzeugen einen lückenlosen Wissensspeicher, der gemeinsam erarbeitet wurde. Ein typischer Einwand ist dieser: "Ist das nicht viel Aufwand, ich komme ja mit meinen Mails kaum nach!". Nun ja, wie bei Mails auch, müssen Sie alles beobachten und beantworten, damit ist es genausoviel Aufwand wie bei Mails. Im Gegensatz zu Mails jedoch, bei denen jeder seine eigene Ordnung pflegen muss, werden die Nachrichten (Informationen) gemeinschaftlich geordnet und gespeichert. Es ist also nicht mehr Aufwand als mit Ihrem Mailordner (aber auch nicht weniger). Dadurch dass alle zusammen helfen, entsteht jedoch ein gemeinschaftliches Verständnis für das bearbeitete Thema, auf das auch noch nach Jahren zugegriffen werden kann (siehe auch Dynamic Knowledge Repository.

Wissenmanagement auf Wiki-Art:

Dies ist eher eine pragmatische Gegenüberstellung bisheriger Technologien zur Online-Zusammenarbeit zum Wiki-Konzept. Diese Betrachtungsweise ist hilfreich wenn du schnell einen Überblick darüber gewinnen willst, warum Wikis so erfolgreich sind. Eine andere Betrachtungsweise, die den Hintergründen auf die Spur kommt, warum Wikis so gut funktionieren, lernst kennen du wenn du in die Wiki Philosophie eintauchst.

Es gibt jedoch Rahmenbedingungen, in denen Wikis nicht funktionieren. Wenn Wikis nicht funktionieren zeigt die Gründe auf, warum dies so ist.

Wiki-Hype#

Im Rahmen des "Web 2.0"-Hypes versuchen viele Firmen Geld zu verdienen, indem sie Ihre CMS-Systeme als Wiki umetikettieren, oder ihnen als "Anhang" ein Wiki geben. Aber Wiki ist nicht nur eine Software, mit der sich Webseiten direkt im Browser editieren lassen. Das können althergebrachte CMS-Systeme auch. Wiki ist mehr als eine Software, es ist eine Arbeitsphilosophie, siehe Wiki Philosophie. Nur wenn die Software und wie Sie verkauft und eingeführt wird, dieser Philosophie folgt, ist es wirklich ein Wiki. Siehe auch Wenn Wikis scheitern

Stimmen aus der Praxis#

Ich habe neulich im Wiki einen alten Eintrag von vor einem Jahr entdeckt, in dem sich ein Projektmitarbeiter darüber beschwert hat, warum wir das mit Wiki machen, das wäre doch so kompliziert. Heute beschwert sich niemand mehr, ohne kämen wir gar nicht mehr aus.

-- Projektleiterin eines Forschungsprojektes


[#1] "Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden. Es wird von Individuen konstruiert und repräsentiert deren Erwartungen über Ursache‐Wirkungs‐Zusammenhängen." (vgl. Probst 1998, S.44)

Stichworte: Vorteile Des Wikis

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